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08.11.2023 - Fachartikel - Geld / Finanzen / Versicherungen
MANUEL BODE: ÜBER KOOPERATIONEN – REGIONALPARTNERSCHAFTEN UND MATCHMAKING
Im exklusiven Interview mit Birgit Hass gewährt der Business Development Experte Manuel Bode, Chief Commercial Officer Beteiligungsbörse Deutschland spannende Einblicke in seine berufliche Entwicklung und den Weg zum Regionalpartner bei der Beteiligungsbörse.
Wer bist Du?
Hallo, ich bin Manuel Bode, 47 Jahre alt und wohne in Hannover. Seit Mitte August arbeite ich bei der Beteiligungsbörse. Von Haus aus bin ich Jurist und Kulturmanager, mittlerweile eher Generalist. Das heißt, ich habe in verschiedenen Branchen und Unternehmen unterschiedlicher Größe gearbeitet und bin jetzt bei der Beteiligungsbörse in einem Fintech im Start-up-Modus, was mir sehr viel Spaß macht.
Was machst Du bei der Beteiligungsbörse?
Dort bin ich als Chief Commercial Officer Teil des Management Teams. Im Wesentlichen beschäftige ich mich mit der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells, der Preisgestaltung und den Kundenbedürfnissen. Ein ganz wichtiger Eckpfeiler meiner Arbeit sind Kooperationen. Dabei geht es um alle Arten von Partnerschaften: strategische Partnerschaften, regionale Partnerschaften. Aber auch Kooperationen mit anderen Netzwerkpartnern oder Technologiepartnern. Und was ich sehr gerne mache – das kommt aus meiner Vergangenheit in verschiedenen Softwareunternehmen – dass ich auch gerne Impulse für die Produktentwicklung gebe. Wie übersetzen wir eigentlich eine Geschäftsanforderung oder eine Problemlösung in ein bestimmtes Produkt? Wie setzen wir Technologie dafür ein? Last but not least steht das Thema ESG auf meiner Agenda. Das muss noch mehr mit Leben gefüllt werden. Ich mache mir Gedanken darüber, wie wir selbst nachhaltig wirtschaften können, aber natürlich auch, wie die Unternehmen, mit denen wir zu tun haben, das umsetzen. Wie wenden wir ESG-Kriterien an, um zu realistischen Bewertungen zu kommen? Wie können wir die Bedürfnisse der Investoren erfüllen, die sich im Laufe der Zeit verändert haben?
Wie kann man bei der Beteiligungsbörse Regionalpartner werden?
Es ist nicht so kompliziert. Wir haben kein dreistufiges Bewerbungsverfahren. Die erste und wichtigste Anforderung sind exzellente M&A-Kenntnisse und eine nachweisbare Erfolgsbilanz. Denn unsere Kunden sollen wissen, dass Sie bei uns solche Berater erwarten dürfen. Zudem ist es wichtig, dass wir ein gemeinsames Zielbild und gemeinsame Werte haben. Ganz wichtig ist, dass wir nach den besten Lösungen suchen, nach kreativen Lösungen für den Mittelstand, um in unserem Fall die Eigenkapitalquote zu verbessern, und dass wir das auf eine Art und Weise tun, die digital ist, die effizient ist. Und da muss man sich im Grunde nur einmal fragen. Habe ich hier ein belastbares Netzwerk, das auch ein bisschen in die Tiefe und in die Breite geht in meiner Region? Verstehe ich, was die Unternehmer hier regional bewegt? Gibt es lokale Gegebenheiten, gibt es mikroökonomische, infrastrukturelle Faktoren? Habe ich mit KMU zu tun? Schaffe ich es, mit ein, zwei Anrufen die relevanten Ansprechpartner kennen zu lernen? Dann prüfen wir kurz, ob unsere Vertragsgestaltung passt. Das Wichtigste ist, dass wir gemeinsam eine langfristige Zusammenarbeit aufbauen wollen, in die wir uns beide sehr aktiv einbringen.
Du kümmerst Dich auch generell um Kooperationen und Partnerschaften?
Richtig, darauf konzentriere ich mich jetzt, weil wir natürlich mit unserem Modell, mit unserer Plattform am Markt sichtbar werden wollen. Eine unserer Strategien bei der Beteiligungsbörse ist, dass wir das über überregionale Partnerschaften machen. Es ist uns aber auch sehr wichtig, die regionalen Potenziale zu erschließen. Gerade die Unternehmervertrauensleute, die regelmäßig mit Unternehmern aus dem Mittelstand zu tun haben, sind da eine wichtige Stimme. Zum Beispiel Rechtsanwälte, Steuerberater, aber auch die Banken und Sparkassen in der Region und die M&A-Berater, die in der Region verwurzelt sind und hier schon lange Geschäfte machen. Gemeinsam bauen wir ein Modell, das für alle Beteiligten einen enormen Mehrwert bringt.
In welchen Regionen suchen wir noch?
Grundsätzlich sind wir noch offen für regionale Partnerschaften in ganz Deutschland. Besonders interessant sind für uns derzeit die Regionen Stuttgart, München und Wien im Süden. Dann wären noch die Metropolregionen Dresden und Leipzig interessant. Und im Bereich Niederrhein, Düsseldorf, Köln hätten wir gerne jemanden, der dort die Netzwerke spielt. Das sind alles Regionen, in denen wir uns sehr gerne kurzfristig verstärken würden.
Was bedeutet es, ein gutes Netzwerk in der Region zu haben?
Ein gutes Netzwerk zu haben oder nur zu glauben, eines zu haben, sind zwei verschiedene Dinge. Für mich bedeutet ein gutes Netzwerk, in der Region verwurzelt zu sein, bei relevanten Veranstaltungen sichtbar zu sein und regelmäßig Leute zu treffen, mit denen man sich austauschen kann. Was noch? Die Möglichkeit zu haben, diese Leute anzurufen und zu fragen: „Ihr arbeitet viel mit Unternehmen, wie schätzt ihr die Situation ein? Ist die sinkende Eigenkapitalquote im Mittelstand ein Thema, das sich verschärft hat?“ Leute im Netzwerk zu haben, die wirklich interessiert sind, diesen Austausch mit verschiedenen Stakeholdern zu pflegen und nicht immer nur eine Nachricht zu schreiben, wenn man etwas braucht. Auch die Bereitschaft, etwas zu geben, Know-how mit anderen zu teilen, das zahlt sich dann langfristig aus.
Bist Du privat in einer Partnerschaft?
Ich bin seit 20 Jahren glücklich verheiratet und wenn ich mich so in meinem Freundes- und Bekanntenkreis umschaue, ist das ein Modell, das nicht immer überall flächendeckend vertreten ist. Also das ist schon etwas Besonderes. Ich bin sehr dankbar, dass wir das so gut hinbekommen haben. Und wenn du mich fragst, was die wichtigen Zutaten für so eine Partnerschaft sind, dann glaube ich, dass das Wichtigste eigentlich der Humor ist. Über sich selbst und miteinander lachen zu können, das ist ein ganz wesentlicher Faktor, damit das gelingen kann. Damit man die ganzen Herausforderungen und Stürme, die es so gibt, mit Familie und Haus und anderen Dingen gut miteinander meistern kann und im Idealfall auch mit einem Augenzwinkern.
Sehen Sie das ganze Video auch hier: https://youtu.be/JW9W92ZGIQA
Über Manuel Bode.
Als CCO verantwortet er bei der Beteiligungsbörse die indirekte Vertriebsorganisation. Dazu gehört insbesondere der Ausbau und die Pflege unseres Regionalpartner-Netzwerks. Daneben fallen der Aufbau strategischer Partnerschaften und die Weiterentwicklung von Produkt und Geschäftsmodell mit in seinen Aufgabenbereich. Seinen akademischen Hintergrund als Jurist und Kulturmanager ergänzt vielseitige Branchenerfahrung im den Bereichen Telekommunikation, Global Payments, TaxTech, Fintech und ClimateTech. Privat begeistert er sich für Kammermusik, Moderne Kunst, Kulinarik, Kneipensport und Italien.