Mittelstandspresse
12.03.2013
Frischer Wind in der Lebensmittelproduktion spart Energie, CO2 und Kosten
Energieeffiziente Abluftreinigung beim Fleischverarbeiter Hardy Remagen in Hürth
Duisburg, 12.03.2013 (PresseBox) - Jeder, der schon mal Fleisch frittiert oder gebraten hat weiß, dass Öle, Fette und Gerüche ebenso unerwünschte wie unvermeidliche Begleiter des Verarbeitungsvorgangs sind. Das ist in der industriellen Fertigung nicht anders als in der heimischen Küche. Die Mengen der Fett- und Ölanteile in der Abluft aber machen in der Industrie den Einsatz von Abluftreinigungssystemen notwendig - so auch beim Fleischverarbeiter Hardy Remagen GmbH & Co. KG aus Hürth, der seinen Heizenergiebedarf fast auf null reduzieren konnte.
Für das Unternehmen lag es nahe, bei der ohnehin anstehenden Neuplanung der Produktionsanlagen nach innovativen Lösungen zur Behandlung der Friteusen- und Bratereiabluftströme zu suchen. Die bisher eingesetzte thermische Nachverbrennung verursachte sowohl einen hohen Energieverbrauch wie auch hohe CO2-und CO-Emissionen. Die Lösung lag in einem Abluftfilterverfahren mit vielfältigen Vorteilen für Unternehmen und Umwelt. Zuerst werden Öle und Fette abgeschieden, anschließend wird die Wärme des vorgereinigten Abgases zur Aufheizung der Frischluft für die Betriebsräume genutzt. Sogar an kalten Wintertagen wird keine zusätzliche Heizung mehr benötigt. Schließlich wird die Abluft mit UV-Licht bestrahlt und durch die entstehende chemische Reaktion wird der Geruch neutralisiert.
Insgesamt wird durch die neue Abluftreinigung gegenüber dem bisherigen Verfahren der Energieverbrauch um mehr als 5 Mio. Kilowattstunden pro Jahr gesenkt, das entspricht einer Einsparung von ca. 97 Prozent. Mehr als 1.100 Vier-Personen-Haushalte könnten mit der eingesparten Energiemenge ein Jahr lang versorgt werden. Und auch das Klima profitiert: Die CO2-Emissionen sinken fast 960 Tonnen pro Jahr. Statt energieaufwändiger thermischer Nachverbrennung kommt jetzt ein innovatives und mit vielen Vorteilen versehenes Verfahren zum Einsatz, was auch dem Bundesumweltministerium (BMU) nicht verborgen blieb.
Der Einsatz des innovatioven Verfahrens ist die erste großtechnische Anwendung in der vorliegenden Form, und für solche erstmaligen Anwendungen gibt es das so genannte "BMU-Umweltinnovationsprogramm." Mit Unterstützung und Begleitung der im Auftrag des NRW-Umweltministeriums arbeitenden Effizienz-Agentur NRW wurde das Vorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von 116.400 Euro aus dem BMU-Umweltinnovationsprogramm unterstützt.
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Über Effizienz-Agentur NRW:
Kompetenzzentrum für ressourceneffizientes Wirtschaften in Nordrhein-Westfalen
Die Effizienz-Agentur NRW (EFA) wurde 1998 auf Initiative des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums gegründet, um produzierenden Unternehmen in Nordrhein-Westfalen Impulse für einer ressourceneffizientere Wirtschaftsweise zu geben und sie bei der Umsetzung von Maßnahmen im Produktionsintegrierten Umweltschutz (PIUS) zu unterstützen.
Inzwischen setzen sich 27 EFA-Mitarbeiter in Duisburg sowie in den sechs Regionalbüros Aachen, Bergisches Städtedreieck, Bielefeld, Münster, Siegen und Werl dafür ein, dass produzierende Unternehmen in Nordrhein-Westfalen von den Vorteilen des ressourceneffizienten Wirtschaftens profitieren.
Die Effizienz-Agentur NRW bietet mit ihrem Beratungsangebot erprobte Instrumente zur Potenzialaufdeckung und -nutzung an. Über 1.500 Projekte wurden bisher mit kleinen und mittleren Unternehmen initiiert. Alleine mit dem PIUS-Check, einer prozessorientierten Stoffstromanalyse der EFA, konnten Maßnahmen umgesetzt werden, die jährlich 12,1 Mio. Euro in Produktionsprozessen einsparen.
Grundlage dieser Beratungen sind die von der EFA gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickelten Instrumente der EFA-Toolbox. Sie decken alle wichtigen Bereiche der Wertschöpfung ab - "Produkte", "Produktion" und "Kostenrechnung". Die EFA entwickelt ständig neue Angebote für das produzierende Gewerbe. Kennzahlen über die mit der Herstellung von Gütern verbundenen CO2-Emissionen werden für den Mittelstand immer wichtiger. Seit 2012 unterstützt die EFA Unternehmen mit EcoCockpit um die dafür nötigen Daten zu erheben, um konkrete Maßnahmen zur CO2-Minderung zu entwickeln.
Bei geplanten Investitionen in PIUS-Maßnahmen steht die EFA den Unternehmen mit dem Dienstleistungsangebot der PIUS-Finanzierung zur Seite. Durch die Vermittlung der geeigneten PIUS-Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene kann die EFA geplante Investitionen in Ressourceneffizienz-Maßnahmen beschleunigen oder überhaupt erst ermöglichen.
Die Effizienz-Agentur NRW initiiert und unterstützt zahlreiche Unternehmensnetzwerke - so u. a. zu den Themen Instandhaltung und Lösemittelvermeidung. Sie fördert damit den Austausch über ressourceneffizientere Prozessansätze und Technologien im NRW-Mittelstand.
Weitere Informationen:
www.ressourceneffizienz.de
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EFA-Loseblatt Hardy Remagen
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